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Digitales Marketing für Kleinunternehmen

Digitale Errungenschaften der letzten Jahre haben unsere Art zu leben und zu arbeiten grundsätzlich geändert. Einen Großteil unserer Artikel bestellen wir Online. Informationen über diese sammeln wir ebenfalls im Web. Wir lesen keine Nachrichtenzeitung, sondern nutzen eine App, die die Artikel aus zahlreichen Medien zusammenführt. Wir kaufen keine Bücher, sondern lesen auf dem Ebook-Reader. In den sozialen Netzwerken vernetzen wir uns mit Personen, schließen Gruppen und Gemeinschaften und teilen Inhalte mit ihnen. Unsere Umgebung erkunden wir mit Google Maps und lassen uns dann sicher zum Ziel navigieren. Eine Welt ohne digitaler Helfer ist für viele unvorstellbar.

Diese fortschreitende Digitalisierung bietet auch enorme Chancen und Risiken für Unternehmen. Doch fehlen häufig vor allem in Kleinunternehmen das notwendige Know How oder die nötigen Ressourcen um professionelles digitales Marketing für das Unternehmen einzusetzen.

Im folgenden Artikel möchte ich mit den “7 Geboten für erfolgreiches digitales Marketing für Kleinunternehmen” eine Orientierungsgrundlage und Hilfestellung für Kleinunternehmen geben, die den ersten Schritt gehen möchten, hin zur professionellen digitalen Vermarktung Ihres Unternehmens.

1. Ihre Website ist das Herz Ihres digitalen Marketings

Die Website ist das Herzstück Ihres digitalen Marketings. Der Hauptteil Ihrer digitalen Maßnahmen soll zukünftig erreichen, dass Interessierte auf Ihre Website kommen und dort eine bestimmte Aktion ausführen – z.B. die Kontaktaufnahme via E-Mail, die Bestellung von Produkten, die Eintragung in den Newsletter, eine Terminvereinbarung oder die Anmeldung zu einem Event usw. Der Webauftritt ist das Herzstück und sollte deshalb unbedingt

  1. Für alle Endgeräte (PC, Laptop, Tablet, Smartphone) optimiert sein
  2. Eine verständliche und unkomplizierte Navigation bieten
  3. Suchmaschinenoptimiert sein (damit Ihre Seite auch gefunden wird)
  4. Analysierbar sein (damit Sie nachvollziehen können, was auf Ihrer Seite passiert)

2. Seien Sie interessant und reden Sie darüber

In der analogen Welt war es für die meisten Kleinunternehmen sehr schwer durch Kommunikation eine Marke, bzw. ein Unternehmensimage aufzubauen. Analoge Werbemaßnahmen wie Zeitungsanzeigen oder Plakatwerbung sind sehr teuer und für die meisten Kleinunternehmen deshalb meist nicht umsetzbar. Alternativen für das kleine Budget gab es vor dem Internet kaum. So kann z.B. der ortsansässige Metzger ein kleines Video über die eigenen Produkte und deren Herstellung produzieren und diese via YouTube und Facebook bewerben. Natürlich kann er dabei genau bestimmen, wer seine Werbeanzeige sehen soll – z.B. Männer und Frauen, +30 Jahre, im Umkreis von 20 km. Am Ende legt er noch sein Tagesbudget für die Anzeige fest, um die Kosten unter Kontrolle zu haben. Videomarketing war vor dem Internet für die meisten lokalen Unternehmen undenkbar. In Zeiten der sozialen Medien ist das ganz einfach möglich.

Soziale Netzwerke bieten Kleinunternehmen die Chance, ihre potentiellen und bestehenden Kunden als Follower um sich zu scharren und dauerhaft völlig kostenlos mit Ihnen zu kommunizieren. Durch das Teilen von (fremden und eigenen) Inhalten wie Bilder, Videos, Fachartikel, Grafiken, Statistiken etc.  kann sich das Kleinunternehmen ein Image, eine Reputation aufbauen. Die Inhalte sollten dabei thematisch zur Ihrer Marke passen. So kann ein Barbetrieb beispielsweise abgefahrene Cocktail-Rezepte, Playlists und bevorstehende Veranstaltungen mit seinen Followern teilen. Eine ortsansässiger Landschaftsgärtner hingegen kann seinen Followern wöchentlich eine seiner Lieblingspflanzen vorstellen oder über neue Gartentrends berichten.

Natürlich kann das Kleinunternehmen auch seine Dienstleistungen oder Produkte direkt bewerben. Unterhaltende Inhalte sollten aber stets den Großteil der Social Media Inhalte ausmachen. Oft orientiert man sich an einem 70:30 Verhältnis – nachdem 70% der Inhalte den Follower unterhalten bzw. Mehrwert bieten sollen, können 30% der Inhalte direkt ein Produkt oder eine Dienstleistung bewerben. Bei diesen 30% der Inhalte sollen Nutzer auf Ihre Website geleitet werden, um sich über Ihr Angebot zu informieren. Im Idealfall hinterlassen sie ihre Kontaktdaten oder werden sogar direkt zum Käufer.

3. Werden Sie gefunden

Einem Kleinunternehmen bringt die beste Website nichts, wenn sie nicht in den Suchmaschinen gefunden wird. Suchmaschinen wie Google haben sich zum Dreh- und Angelpunkt und Navigator des Internets entwickelt. Möchte ich meinen Friseur wechseln, google ich nach “Friseur Ebersberg”. Bin ich nur auf der Durchreise und bekomme Hunger frage ich Google nach “Restaurants in meiner Nähe” oder bitte Tripadvisor um Rat. Kleinunternehmen müssen sich also Gedanken machen, welche Keywords (Suchbegriffe) die relevanten Suchbegriffe zu ihrem Angebot sind und dafür sorgen, dass Ihre Website zu diesen gefunden wird. Für Kleinunternehmen fallen dabei drei Aufgaben an:

  1. Das eigene Unternehmen in allen relevanten Branchenbüchern eintragen und auf die Website verlinken (z.B. Gelbe Seiten, Tripadvisor, meinestadt.de, usw.)
  2. Einen Google My-Business Account erstellen
  3. Die eigene Website für Suchmaschinen optimieren. Die Suchmaschinenoptimierung ist ein sehr komplexes Feld und bedarf oft externer Unterstützung. Vor allem für Kleinunternehmen mit lokalem Bezug können aber kleine Schritte schon große Erfolge erzielen. So reicht es manchmal schon, die eigene Website textlich zu überarbeiten um in Google zu den wichtigen Keywords auf Seite 1 zu wandern.

4. Kennen Sie Ihre Zielgruppe

Seine Zielgruppe genau zu kennen ist im digitalen Marketing sogar noch wichtiger als bei analogen Marketingmaßnahmen.  Im digitalen Marketing können Nutzer anhand von sogenannten Targetingkriterien ihre Zielgruppe genau definieren. Anschließend können sie genau diesen definierten Personenkreis bewerben.

Haben Sie z.B. mehrere Yoga-Schulen und wollen mehr männliche Kunden für Ihr Angebot gewinnen, möchten Sie nur diejenigen Personen erreichen, die sich auch für das Thema Yoga interessieren und männlich sind. Keine besonders große Zielgruppe ehrlich gesagt. Mithilfe von digitalem Marketing, können Sie aber auch kleine Zielgruppen direkt ansprechen und so wesentlich effizienter bewerben als mit analogen Maßnahmen. Die Zielgruppe für den Yoga-Kurs umfasst in Facebook beispielsweise 76.000 Personen.

Zielgruppendefinition Digitales Marketing Facebook

Ich habe die Zielgruppe folgendermaßen eingegrenzt:
– Männlich
– >16 Jahre
– Wohnt in München +50km
– Interesse am Thema Yoga

 

 

Die Werbeanzeige wird nun ausschließlich an Personen ausgestrahlt, die genau diesen Kriterien entsprechen. Mit digitalen Maßnahmen setzen Kleinunternehmen ihr Marketingbudget also wesentlich zielgerichteter ein und können so effizienter für ihr Unternehmen werben.

5. Nehmen Sie sich Zeit zu analysieren

Natürlich ist vor allem in kleinen Unternehmen die Zeit für Marketingmaßnahmen sehr begrenzt. In den meisten kleinen Betrieben gibt es oft keine Marketingstelle und Marketingarbeiten fallen häufig in den Aufgabenbereich des Inhabers. Für Marketing fehlt in kleinen Betrieben also oft die nötige Manpower. Gerade hier bieten sich digitale Marketingmaßnahmen als besonders zeitschonend an. Haben Sie eine Online-Kampagne einmal aufgesetzt können Sie diese mit wenigen Klicks anpassen und optimieren, aktivieren, pausieren oder löschen.

Auch wenn für Marketing nicht viel Zeit ist, ist es gerade für kleine Unternehmen mit wenig Marketingbudget besonders wichtig die eigenen Maßnahmen regelmäßig zu analysieren. Denn nur so kann man seine eigenen Aktivitäten verstehen, deren Erfolge messen und mit den Erfolgen anderer Maßnahmen vergleichen. So können Sie im Laufe der Zeit aus Ihren Erfahrungen lernen, Maßnahmen fortlaufend optimieren und das Budget so noch effizienter einsetzen. Ein solcher Lerneffekt setzt aber immer eine Analyse der Aktivitäten voraus. Die ausgefeilten Analysemöglichkeiten zählen meiner Meinung nach zu einem der größten Vorteile der digitalen Marketingwelt. So können Sie z.B. mit Google Analytics die Aktivitäten auf Ihrer Website analysieren, während Sie mit den internen Facebook-Statistiken Ihren Marketingerfolg auf der sozialen Plattform messen können.
Es gilt: Probieren – Analysieren – Lernen – Optimieren.

Beispiel einer Facebook Statistik über die Fans einer Facebook-Seite

 

6. Denken Sie hin und wieder in “digitalen Alternativen”

Ganz besonders für die kleinen Unternehmen ist digitales Marketing oft Neuland. Aufgrund fehlenden Know-Hows wird das Thema digitales Marketing oft gemieden. Doch sind die digitalen Marketingkanäle in der Regel um ein vielfaches kostengünstiger als die analogen Maßnahmen und stellen deshalb gerade für Kleinunternehmen eine äußerst interessante Alternative da. Fangen Sie deshalb einfach einmal an in “digitalen Alternativen” zu denken. Haben Sie z.B. gerade Sommerschlussverkauf in Ihrem lokalen Modeladen und möchten diesen bewerben? Bisher haben Sie jedes Jahr eine 800€  Anzeige in der Lokalzeitung Ihrer Stadt geschaltet. Was ist die digitale Alternative? Bietet sich womöglich eine Social Media Kampagne auf Facebook an? Oder eine Display-Anzeige im Google-Suchnetzwerk? Und wenn ja, wie viel bekommen Sie dort für Ihre 800€? Können Sie dort womöglich für das gleiche Geld doppelt so viele Personen erreichen? Selbst wenn Sie sich anschließend trotzdem für die Zeitungsanzeige entscheiden, öffnen Sie so Ihren Horizont für digitales Marketing. Nach einer Weile entwickeln Sie ein Gefühl dafür, wann Sie besser zu altbewährter Werbung greifen und wann digitales Marketing die bessere Alternative ist.

7. Machen Sie erste Schritte, auch wenn es kleine Schritte sind

Es gibt einige lokale Unternehmen, die sehr schnell gelernt haben digitale Kanäle für sich zu nutzen, ein anderer Teil hingegen begegnet digitalem Marketing nach wie vor mit Vorsicht. Natürlich ist Digitales Marketing noch für einige lokale Unternehmen Neuland und die Branche strotzt gerade zu vor Buzzwords. Begriffe wie Search Engine Optimization, Key Performance Indicators oder Native Advertising schrecken vor allem Branchenfremde schnell ab. Mental ist für viele der erste Schritt im digitalen Marketing ein riesiger Schritt. Doch das ist eigentlich völlig falsch, denn im digitalen Marketing können Sie sich in viel kleineren Schritten vorwärts tasten, als in herkömmlichen Marketingdisziplinen. Eine Facebook-Kampagne können Sie z.B. auch schon mit einem Tagesbudget von wenigen Euros schalten. Fangen Sie mit einigen Euros pro Tag an und gewinnen Sie Erfahrung und Sicherheit. Wenn Sie etwas Erfahrung gewinnen konnten und erste Erfolge erzielen konnten, erhöhen Sie Ihr Budget Monat für Monat. Wer kleine Schritte macht, mag langsam vorankommen, doch wer keine Schritte macht wird dort stehen bleiben wo er gerade ist.

Ich hoffe ich konnte mit diesem Artikel Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Interesse für digitales Marketing wecken und Sie dazu ermutigen sich etwas mehr mit dem Thema auseinander zu setzen.

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